BOTSCHAFTER

Jürgen Spier
Unternehmer, Spier Fahrzeugwerk

Dynamisch in die Zukunft

Schon wenn der Besucher an den riesigen Produktionshallen des Spier Fahrzeugwerks vorbeifährt, merkt er: Hier bin ich richtig. Zwischen diesen Hallen wurde 2008 ein neues Verwaltungsgebäude errichtet. Der quaderförmige Bau, der sich in seiner Form an die Produkte des Unternehmens – nämlich Aufbauten für Nutzfahrzeuge – anlehnt, ist gestalterisch bis auf das i-Tüpfelchen durchdacht. In den Neubau hat Jürgen Spier, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, viel Herzblut investiert, und das sieht man am Ergebnis. Er hat eine Arbeitsumgebung geschaffen, in der sich Mitarbeiter und Besucher willkommen und wertgeschätzt fühlen. Auch in den Produktionshallen herrscht eine aufgeräumte und harmonische Atmosphäre, in der die Experten für Fahrzeugaufbauten sich kon-zentriert ihren Aufgaben widmen können. Und wer schon mal hinter einem LKW hergefahren ist, der kennt auch den Namen Spier. Ob UPS, DB Schenker, Dachser, Europcar, Coca-Cola oder Harry-Brot: Unzählige große und kleine Unternehmen vertrauen beim Fahrzeugaufbau der Kompetenz des Steinheimer Fahrzeugwerks.

Spier Fahrzeugwerk

Das Fahrzeugwerk Spier als inhabergeführtes Familienunternehmen in der vierten Generation entwickelt, produziert und vertreibt kundenindividuelle Nutzfahrzeug-Aufbauten und -Anhänger von 3,5 bis 40 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht für den Transport von Trocken- und Kühlfracht. Zum Produktportfolie zählen vielfältige Integralaufbauten, Koffer- und Planen-Aufbauten auf Motorwagen, Wechselrahmen auf Motorwagen, Wechselbehälter, Anhänger und Sattelanhänger.

Das Unternehmen beschäftigt am Standort Steinheim-Bergheim circa 350 Mitarbeiter und stellt jährlich rund 4500 bis 5000 Fahrzeugeinheiten her. Aufgrund der sehr hohen Produktvielfalt, des daraus resultierenden erforderlichen Wissens und der wichtigen Neuentwicklungen werden ausschließlich Facharbeiter beschäftigt. Die Aus- und Weiterbildung nehmen einen hohen Stellenwert ein.

Zu den Kunden zählen mittelständische und große Unternehmen aus dem In- und Ausland. Diese sind beispielsweise in den Branchen Paketdienst, Autovermietung, Möbelproduktion und -handel, Lebens-mittel-Produktion und Bekleidungsindustrie tätig.

Im Sinne von Prozesssicherheit und Ressourcen-Schonung finden ein Qualitätsmanagement gemäß DIN EN ISO 9001:2008 und ein Umwelt-Management gemäß DIN EN ISO 14001:2009 Anwendung. Der ressourcenschonende Materialeinsatz, die umweltfreundlichen Fertigungstechnologien und das Nutzen erneuerbarer Energien sind messbare Qualitätsmerkmale.

Spier setzt sich gezielt mit den wachsenden Anforderungen an Nutzfahrzeuge in puncto Funktion, Nutzlast, Ladevolumen, Sicherheit, Umweltverträglichkeit, Fahrzeug- und Verkehrssicherheit und Minimierung von Kraftstoffverbräuchen auseinander.

Spier GmbH & Co. Fahrzeugwerk KG
Schorlemer Straße 1
32839 Steinheim
Telefon: 05233 – 945-0
www.spier.de

Jürgen Spier führt das 270 Mitarbeiter starke Unternehmen bereits in der vierten Generation. Seit über 140 Jahren agiert das Unternehmen im Kreis Höxter und ist wegen seiner interessanten, attraktiven und sicheren Arbeitsplätze beliebt. Großen Wert legt Spier darauf, persönliche Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter zu bieten. „Wenn wir potenzielle Führungskräfte auf ihre neue Aufgabe vorbereiten, nehmen wir uns viel Zeit. So eine Einarbeitung kann schon mal ein bis zwei Jahre dauern, insbesondere wenn ein langjähriger Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheidet, weil dieser in den Ruhestand geht. Das bedeutet für uns zeitweilig erhöhte Personalkosten. Aber wir wissen, dass das Geld gut investiert ist. Denn nichts ist so wertvoll, wie das Wissen und die Erfahrung der alten Hasen auf die neuen Mitarbeiter zu übertragen. Und das ist uns sehr wichtig“, so Spier. Die zukünftigen Führungskräfte rekrutiert Spier häufig aus den eigenen Reihen. Zusätzlich bietet das Unternehmen Studenten duale Studiengänge an, zum Beispiel gemeinsam mit der FHDW (Fachhochschule der Wirtschaft) in Paderborn und der HAW (Hochschule für angewandte Wissenschaften) in Hamburg. „Wen wir während des Studiums von uns begeistern konnten, dem bieten wir gerne eine Karrierechance im Unternehmen an.“

Ganz besonders schätzt Jürgen Spier die Loyalität und lange Betriebszugehörigkeit seiner Mitarbeiter. „Wer sich an seinem Arbeitsplatz wohlfühlt, gute Chancen hat und sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen kann, der hat ja auch keinen Grund zu wechseln“, sagt Spier.

„Heimat ist da, wo deine Freunde sind“

Nach Studium und einigen Praxisjahren in Hamburg, Bremen, Karlsruhe und Stuttgart ist Jürgen Spier 1991 nach Steinheim zurückgekehrt, um sich auf die Führung der Firma vorzubereiten. Eine große Veränderung für Jürgen Spier nach der Rückkehr nach Steinheim war die absolut stressfreie Anreise zum Arbeitsplatz und wieder zurück nach Hause. „Ich habe in anderen Regionen immer mindestens 50 Minuten gebraucht, um zur Arbeit zu kommen, ganz zu schweigen von der Zeit, die ich mit der Parkplatzsuche verbracht habe.“ Er schätzt außerdem die hohe Lebensqualität der Region, die allein schon durch die landschaftlich reizvolle Umgebung geprägt ist. Der leidenschaftliche Jogger und Hundefreund genießt es, direkt vor der Haustür mit seinem sportlichen Ausgleich starten zu können.

Günstige Lebenshaltungskosten – ausgeprägtes Vereinsleben

Als besonderen X-Faktor der Region sehen er und seine Mitarbeiter die erschwinglichen Lebenshaltungskosten. „Nirgendwo in NRW können Sie so günstig wohnen wie im Kreis Höxter. Sich hier ein eigenes Haus zu bauen ist für viele Menschen möglich“, erklärt Jürgen Spier. Und sicher ist man hier auch: Die Region Höxter gilt als eine Umgebung mit geringer Kriminalitätsrate. „Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass die Menschen sich hier persönlich kennen und achtsam miteinander umgehen“, ist der 52-jährige verheiratete Vater von zwei erwachsenen Kindern überzeugt.

„Wir haben in der Region ein ausgeprägtes Vereinsleben. Wer sich darauf einlassen mag, der findet hier Freunde fürs Leben. Das Vereinsleben, ob im Schützenwesen, in den vielfältigen Sportvereinen oder beim Karneval, geht auch immer mit ehrenamtlichem Engagement einher. Das ist für mich sehr befruchtend, zu spüren, wie sehr sich Menschen – ob jung oder bereits älter – hier in das Gemeinschaftsleben der Ortschaften einbinden.“ Natürlich weiß er auch, dass ein 18-Jähriger eine ganz andere Perspektive auf ein Leben auf dem Lande hat als ein 30-Jähriger, der sich bereits mit der Familienplanung beschäftigt. „Dies ist auf jeden Fall eine gute Region, um Kinder großzuziehen“, weiß Jürgen Spier.

Sein derzeit größtes ehrenamtliches Engagement ist ganz eng verbunden mit seinem Unternehmen und der Wirtschaftsregion des Kreises Höxter. Als Vorstandsvorsitzender der WIH (Wirtschaftsinitiative des Kreises Höxter zur Verbesserung der Ausbildungs- und Fachkräftesituation e.V.) kennt er die Sorgen und Probleme der Betriebe, wenn es darum geht, Arbeitsplätze auch in Zukunft mit qualifizierten Mitarbeitern besetzen zu können.

Wirtschaftsinitiative des Kreises Höxter spielt sich Bewerbungen zu

60 Unternehmen sowie Verbände, Städte und Institutionen haben sich in der Wirtschaftsinitiative des Kreises Höxter (www.wih-hx.de) zusammengeschlossen, um gemeinsam daran zu arbeiten, die Arbeitsplatzsituation für Auszubildende, Fachkräfte und für Führungskräfte im Kreis Höxter transparent zu machen. Diese Unternehmen beschäftigen insgesamt rund 13 000 Mitarbeiter. Vielfältige Aktionen wie zum Beispiel Sternfahrten durch Unternehmen für Studienabsolventen, Berufsfelderkundungen, in die nicht nur Schüler, sondern auch Lehrer und Eltern eingebunden werden, oder Vorträge an Universitäten und die Smart-Job-Messe an Schulen werden in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Letztere informiert online – somit auch über das Smartphone – über Ausbildungsangebote im Kreis Höxter. Mitglieder der WIH besuchen Schulen in der Region und erläutern das Konzept. Die Idee, die Unternehmen online zu präsentieren, bietet den Schülern die Möglichkeit, sich auch nach dem Unterricht über die Firmen zu informieren. Fast 70 Prozent der Unternehmen im Kreis Höxter sind technisch ausgerichtet, somit sind Schüler, die sich für die MINT-Fächer interessieren, besonders gefragt. Ein Pool bietet den Bewerbern eine Möglichkeit, ihre Unterlagen den Unternehmen zugänglich zu machen. So ist sichergestellt, dass interessierte Kandidaten über weitere Angebote im Kreis Höxter informiert werden.

„Wir müssen neben der Positionierung des Kreises Höxter als Kulturregion unbedingt auch als Wirtschaftsregion wahrgenommen werden. Darum machen wir uns für die Entwicklung und den Ausbau einer gemeinsamen Identität stark“, sagt Spier, der den Trend der Landflucht mit Sorge betrachtet. Aber er sieht auch eine große Chance für die überwiegend familiengeführten Unternehmen, die gegenüber großen Konzernen mit ganz anderen Attributen aufwarten: nachhaltige Geschäftsentwicklung, die langfristig – also über Generationen – ausgerichtet ist, der verantwortungsvolle Umgang mit Mitarbeitern und Konzepte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die alltagstauglich sind. „Familienunternehmen sind das Herzstück der deutschen Wirtschaft. Und wir stellen uns der Verantwortung, auch weiterhin gute und sichere Arbeitsplätze für Menschen zu schaffen“, erklärt Spier, der allerdings auch glaubt, dass Deutschland seine ganze Wirtschaftskraft nur mit qualifizierten Zuwanderern langfristig auf einem hohen Niveau halten kann.

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