Familie in allen Lebenslagen
Franz Schneider Brakel (FSB)
Serie: Familienfreundliche Unternehmen im Kreis Höxter
„Ein Kernfaktor, der das Miteinander bei Franz Schneider Brakel (FSB) lebendig macht, ist das Familiengefühl, die Heimatverbundenheit – unser Bekenntnis zur Region. Franz Schneider ist ein Teil von Brakel und in der Region verwurzelt. Alle Mitarbeitenden, ungeachtet der Hierarchie, fühlen sich als FSB-Familie miteinander verbunden. Als familiengeführtes Unternehmen sind wir gleichzeitig generationsübergreifender Arbeitgeber für viele Familien. Eine Vielzahl unserer heutigen Mitarbeitenden hatte bereits in der Kindheit einen engen Kontakt zu FSB; Berufs- und Privatwelt stehen in enger Beziehung. Seit jeher nimmt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für uns daher einen wichtigen Stellenwert ein.“
Diese Passage aus der Bewerbung zum Siegel „Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Höxter (FFU)“ drückt das Verständnis aus, das FSB im Hinblick auf sich selbst als Familienunternehmen vertritt. Zum Komplex „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ hat sich FSB im Jahr 2023 zum ersten Mal einem externen Audit gestellt und anschließend das Siegel FFU verliehen bekommen. Im Nachgang zur Zertifizierung haben wir in Brakel vorbeigeschaut und uns zu den aktuellen und zukünftigen Ideen im Prozess Familienfreundlichkeit informiert.
Team Familienfreundlich
Das 1881 zunächst in Iserlohn gegründete Unternehmen ist seit 1909 in Brakel ansässig und spezialisiert auf die Herstellung von Tür- und Fensterbeschlägen. FSB zählt heute zu den renommiertesten Baubeschlag-Herstellern in Deutschland und ist vor allem für seine Zusammenarbeit mit namhaften Architekt:innen und Designer:innen international bekannt. Entsprechend stilvoll ist die Eingangshalle und der Showroom in der Alten Schleiferei, in den wir für das Gespräch und Fotoshooting geführt werden. Das Team, das sich um das Thema Familienfreundlichkeit im Unternehmen kümmert und uns hier heute einen netten Empfang bereitet, besteht aus Maike Golüke, Gudrun Maßmann, Sina Helm und Anja Erxmeyer. „Team Familienfreundlich“ steckt regelmäßig die Köpfe zusammen, um das Thema weiterzuentwickeln. Für Mitarbeitende bietet der Personalbereich eine Sprechstunde an, die sehr gut angenommen wird. Eine neue Einrichtung ist der „Just Do It“-Raum, der den Mitarbeitenden Raum für Rückzug und konstruktiven Austausch während der Arbeitszeit geben soll. „Fehler sind unsere Freunde“ steht an der Tür. Wenn aus diesen Fehlern sogar neue Ideen entstehen, honoriert das Unternehmen die pfiffigen Mitarbeitenden mit Benefit Programmen wie „FSB übernimmt ein Jahr lang deine Stromrechnung“. Ein toller Anreiz, sich aktiv einzubringen.
„Bei FSB sind wir uns über die Bedeutung familienorientierter Maßnahmen für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens aus langer Erfahrung bewusst.
„Das gilt einerseits für den bestehenden Personalstamm im Hinblick auf die Motivation und eine niedrige Fluktuation. Zum anderen aber auch, und das heute mehr denn je, für die Strahlkraft als Arbeitgeber für erwerbstätige Eltern oder pflegende Angehörige.“ fasst Maike Golüke bei unserem Fotoshooting den Stellenwert von Familienthemen bei FSB zusammen. Eine Besonderheit ist dabei auch die FSB-Unterstützungskasse, die Mitarbeitenden hilft, wenn sie in finanzielle Schwierigkeiten gekommen sind oder im Trauerfall von Angehörigen ersten Grades finanzielle Unterstützung gewährt.
Lebensphasenorientierte Personalarbeit
Das Team erzählt uns, dass FSB zu etwa 90 Prozent ihrer hochwertigen Produkte in Brakel fertigt und aktuell knapp 500 Menschen beschäftigt. „Die Arbeit am Siegel „FFU“ macht uns selbst immer wieder deutlich, wie vielfältig und lebendig dieses Thema ist. Die Bedarfe in den unterschiedlichen Lebensphasen ändern sich, die Rahmenbedingungen sind für jeden unserer Mitarbeiter:innen im steten Wandel.“ bemerkt Maike Golüke. Die Mutter von zwei Kleinkindern weiß aus Erfahrung, wie sich mit dem Nachwuchs die Prioritäten verschieben und ein neuer Fokus gesetzt werden muss. Wir können uns gut vorstellen, dass es bei der Vielzahl an Mitarbeitenden, vom Auszubildenden über Teilzeitkräfte im Büro, dem Schichtbetrieb in der Fertigung bis hin zum weltweiten Vertriebsteam beim Thema Familienfreundlichkeit kein einheitliches Schema für alle geben kann. Vor allem, wenn man sich als familienorientierter Arbeitgeber vom Wettbewerb absetzen will.
Familie in allen Lebenslagen
Gudrun Maßmann aus dem „Team Familienfreundlich“ ist auch die erste Pflegelotsin bei FSB. Eine betriebliche Pflegelotsenstelle soll durch Orientierungshilfen und kollegiale Erstberatung in der Belegschaft unterstützen und über professionelle Angebote vor Ort informieren. „Die Qualifizierung wird durch die GfW im Kreis Höxter angeboten. Als ich das Angebot gelesen habe, fühlte ich mich sofort angesprochen“, lässt uns Gudrun Maßmann an ihrer Motivation teilhaben. „Ich kenne die Schwierigkeiten und die vielen Fragen, die sich bei einer Pflegesituation zuhause plötzlich einstellen, aus eigenem Erleben. Nach dem Tod meiner Mutter wollte ich ein Stück dieser Erfahrungen weitergeben und andere unterstützen, um sich in der herausfordernden Situation schneller zurechtzufinden.“ Die Pflegelotsen im Kreis Höxter treffen sich regelmäßig überbetrieblich, um sich auszutauschen und über Neuerungen im Bereich der Pflege informiert zu werden:
„Das Thema Pflege ist so vielfältig und verändert sich fortlaufend. Da ist es sehr hilfreich, regelmäßig im Austausch zu sein.“ Gudrun Maßmann, Pflegelotsin bei FSB
Familienfreundliche Arbeitszeitgestaltung
Basierend auf einer vertrauensvollen Arbeitskultur und in Abhängigkeit vom Schichtsystem, erhalten die Mitarbeitenden bei FSB individuelle Freiräume. Dabei hat eine familienfreundliche Arbeitszeitgestaltung einen hohen Stellenwert im Unternehmen, so ist z.B. auch eine befristete Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit nach der Elternzeit gelebte Praxis. Wir treffen einige Mitarbeitende zur Mittagspause im Gemeinschaftsraum. Die familienorientierten Werte kann uns Reinke Massolle bestätigen. Der zweifache Familienvater ist für FSB als Area Sales Manager für die Gebiete USA, VAE und Asien international tätig und genießt die Zeit zuhause bei der Familie umso mehr: „Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und das Zeitkonto eröffnen Freiräume, die Familie und den Job gut zu kombinieren. Gerade wenn man durch Auslandsreisen häufiger nicht zuhause ist, kann man an anderer Stelle flexibel reagieren und für die Familie da sein.“
Generationen geben sich die Klinke in die Hand
Das mittelständische Familienunternehmen gewinnt seine Stärke aus den Familien, die mit ihm in der gesamten Belegschaft teils seit Generationen verbunden sind. „Was ist deine Lieblingsklinke?“ kann hier jeder beantworten, sicher haben viele Mitarbeitende auch den ein oder anderen FSB-Beschlag selbst zuhause installiert.
Wir treffen Johannes und Christoph Gehlen. Der Vater ist als Teamleitung Werkzeugbau tätig und sein Sohn Christoph befindet sich in der technischen Ausbildung. Warum er sich für FSB entschieden hat, wollen wir wissen: „Mein Leben lang war FSB zuhause mit am Küchentisch. Mein Vater ist schon 35 Jahre im Unternehmen. Der Berufswunsch hat sich nach einem Praktikum hier und bei anderen Unternehmen auf den Industriemechaniker festgelegt. Die Entscheidung für FSB ist mir leichtgefallen, schließlich gehörte das Unternehmen schon immer zur Familie.“ Vater Johannes Gehlen erzählt uns dann noch, dass auch der zweite Sohn gerne die Ausbildung bei FSB absolvieren möchte. Wenn das nicht für feste Familienbande mit dem Unternehmen spricht!
Prozess Familienfreundlichkeit
Das Siegel FFU sieht vor, alle drei Jahre eine Rezertifizierung durchzuführen. „Wir waren bei unserer ersten Analyse schon erstaunt, was da an Maßnahmen zusammenkam und wieviel Ansätze dazugehören,“ erzählt Sina Helm vom Team Familienfreundlichkeit. Ideen zur weiteren Entwicklung gibt es bei FSB aber trotzdem noch genug: „Neben dem Ausbau und der Kommunikation unserer familienfreundlichen Angebote, beispielsweise über das digitale Firmenmagazin ´EINGEKLINKT`, möchten wir uns zukünftig verstärkt dem Gesundheitsmanagement zuwenden“, gibt uns das Team als Ausblick.
Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und bedanken uns für die Einblicke in das Unternehmen!