Mit Genuss das Klima schonen
Happea Meat bringt die Erbse neu in Form
„Essen bedeutet Genuss“
Curry-Wurst, Burger, Grillspieße, Gyros oder Gulasch, alles Gerichte, die das Herz von echten Fleisch-Fans höherschlagen lassen. Soll man wegen des Klimas wirklich auf seine Lieblingsspeisen verzichten? Muss man gar nicht, denn es geht auch anders, wenn man Lust auf Neues und auf Veränderung hat: Das Unternehmen Happea Meat GmbH, seit 2021 ansässig in der Gemeinwohl-Region Steinheim, hat vegane Produkte aus hochwertigem Fleischersatz auf den Markt gebracht – bestens geeignet fürs Kochen, Braten, Schmoren, Grillen oder Überbacken.
Leckere Fleischalternative
Die proteinreiche Kombination aus Bio-Erbsen und Ackerbohnen, je nach Bedarf hergestellt in kleinen „Pieces“, „Flakes“, „Bites“, „Hack“ oder „Mince“, soll nicht nur eine ausgewogene Ernährung unterstützen, sondern auch Klima und Umwelt entlasten. „Wir möchten natürlich dazu beitragen, den Fleischkonsum insgesamt zu reduzieren“, betont Mit-Gründerin und Geschäftsführerin Camilla Pfaffhausen, ergänzt jedoch zugleich: „Unsere Fleisch-Alternative muss vor allem richtig gut schmecken, denn Essen bedeutet immer Genuss.“
Genau darin liege die eigentliche Kunst bei der Herstellung veganer Produkte. Vieles, was an veganen Angeboten von der Industrie auf den Markt kommt, beinhaltet zu viele chemische Zusätze und verunsichert auch jene Menschen, die eine leckere und schmackhafte Fleischalternative suchen. „Viele Produkte schmecken überhaupt nicht“, hat Camilla Pfaffhausen selbst die Erfahrung gemacht.
Natürliche Rohstoffe
Und sie weiß, wovon sie spricht: Gemeinsam mit ihrem Co-Partner Reinhard Raffenberg leitete Pfaffhausen noch vor ein paar Jahren das Restaurant „Vera Veggie“ in der Detmolder Innenstadt, eine gute Adresse, nicht nur für Vegetarier. Unter anderem führten die Folgen der Corona-Pandemie zum Aus des beliebten Restaurants.
Doch die pflanzenbetonte Kost blieb trotzdem das Steckenpferd der beiden. Und mit neuem Konzept, durch pfiffige, tierfreie und bekömmliche Produkte aus der Öko-Modellregion Kreis Höxter hinaus zu überzeugen, sind die rührigen Unternehmer mit Hilfe eines kleinen Teams im Gebäude der ehemaligen Möbelmanufaktur auf der Frankenburg 15 wieder neu durchgestartet.
Für Happea Meat war es von Anfang wichtig, nicht im „Chemielabor“ herumzuexperimentieren, sondern mit hochwertigen und biologisch erzeugten Rohstoffen in der Küche zu arbeiten, die man je nach Lust und Laune entsprechend mit Gemüse, Gewürzen und Soßen verfeinern kann. Zudem sind die neuen Produkte glutenfrei, enthalten keine Fette, Zusatzstoffe oder künstliche Aromen, sind für Diabetiker geeignet und gelten als leicht und sättigend. Und das Ergebnis auf dem Teller kann nicht nur sehen, sondern auch gut schmecken lassen.
Praxistest vor Schloss Bellevue
Einen großen Praxistest hat die Steinheimer Firma vor kurzem mit Bravour bestanden: Beim Bürgerfest des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue bot das Team um Camilla Pfaffhausen vegane Köstlichkeiten wie „Currywurst“ oder sogar eine „Asia Bowl“ mit würziger Teriyaki-Soße an. „Unser Essen ist unheimlich gut angekommen, wir waren allerdings auch richtig schnell ausverkauft“, freut sich Reinhard Raffenberg, weiterer Geschäftsführer von Happea Meat. „Innerhalb weniger Stunden konnten wir mehr als 1000 Portionen über die Theke reichen.“ Überzeugt vom Angebot der Steinheimer zeigten sich Gäste wie Wolfgang Niedecken („BAP“), selbst seit 30 Jahren Anhänger der vegetarischen Kost, sowie der ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Mazière (CDU). Beide orderten die vegane Currywurst und waren schlichtweg begeistert.
Trend zur fleischlosen Ernährung
Nach einer neuen Umfrage des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels ernährt sich wohl jeder zehnte Deutsche vegan oder vegetarisch. Je jünger die Befragten sind, desto häufiger geben sie an, sich fleischlos zu ernähren. Tierwohl, Klima, Gesundheit und eine nachhaltige Lebensweise sind die Haupt-Argumente für diese Ernährungsweise. Camilla Pfaffhausen und Reinhard Raffenberg unterstützen diese Sichtweise, aber: Die beiden Gründer von Happea Meat wollen mit ihren Produkten nicht missionieren und mit moralischen Vorhaltungen die Menschen verändern oder gar erziehen. „Wir machen in erster Linie ein gutes Angebot und wollen mit Qualität und Geschmack auch jene erreichen, die gern Fleisch essen.“
Ohne Kühlung haltbar
Die Steinheimer Firma intensiviert nicht nur ihren Online-Verkauf, sondern hält und sucht Kontakte zu Kindergärten, Schulen, Mensen, Betriebskantinen und zur Gastronomie im Land, um die pflanzenbasierten Produkte weiter und überregional zu vermarkten. „Das Schöne ist ja, dass unsere Produkte ohne Kühlung haltbar sind und keine Lebensmittel verschwendet werden, da nach Bedarf vor Ort gebraten, gegrillt oder gekocht werden kann“, zählt Camilla Pfaffhausen die Vorteile auf. Dass die Verwendung der Happea-Meat-Produkte kostengünstig ist, versteht sich von selbst.
Außerdem habe die Bio-Erbsen- und Ackerbohnen-Mischung eine gute Textur und sei bissfest wie ein Stück Hähnchen, Schwein oder Rind. „Ich freue mich immer über den Überraschungseffekt“, sagt die Happea-Meat-Gründerin und erklärt: „Wenn skeptische Fleischesser unsere Rezepte probieren und dann sagen: Das ist ja ein toller Geschmack.“ Das sei ein schöner Moment, in dem ihr das Herz aufginge und sie nun doch die Gewissheit habe: „Alles klar, wir haben es doch richtig gemacht.“
Wer auf Entdeckungsreise zu den verschiedenen veganen Produkten von Happea-Meat und den Kooperationspartnern gehen will, hat nun immer mittwochs von 11.00-15.00 Uhr in der Produktionsstätte Auf Frankenberg 15, in 32839 Steinheim, die direkte Einkaufsmöglichkeit. Auch der EDEKA-Supermarkt im Center am Speicherturm in Steinheim führt die Marke. Ansonsten kann man im Online-Shop unter www.happeameat.eu weiter stöbern.
Martina Schäfer