Referenzpraxis für Telemedizin
Impuls aus SmartCountrySide
Telemedizinische Methoden finden einen zunehmend breiteren Einsatz in der Patientenversorgung in Deutschland. Landrat Friedhelm Spieker hat Anfang des Jahres die Initiative ergriffen, um gemeinsam mit der Ärzteschaft rechtzeitig Maßnahmen für eine Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung zu entwickeln. Mit Hilfe einer großzügigen Spende der Vereinigten Volksbank will der Kreis Höxter nun ausprobieren, welche Rolle die Telemedizin dabei spielen kann und gemeinsam die Weiterentwicklung des ländlichen Raums vorantreiben. Dazu konnte die Gemeinschaftspraxis Dres. med. Arens und Hoffmann in Scherfede gewonnen werden, um als Referenzpraxis entsprechende Erkenntnisse zu gewinnen.
„Wir müssen bei der ärztlichen Versorgung der Menschen im Kreis Höxter am Ball bleiben“, sagt Spieker. Nach der Einrichtung einer Koordinierungsstelle sollen die Aktivitäten nun noch ausgeweitet werden. „Theorien helfen auf Dauer nicht weiter – wir wollen ganz praktisch ausprobieren, wie Telemedizin eingesetzt werden kann.“ Seine Freude ist deshalb groß, dass die Vereinigte Volksbank den Kreis Höxter bei diesem Vorhaben unterstützt, hätte dieser Versuch sonst doch nicht umgesetzt werden können. „Die enge Verbundenheit zu unserer Heimatregion sowie die zukunftsorientierte Ausrichtung des Projektes haben uns die Entscheidung für eine Spende leicht gemacht“, erklärt Birger Kriwet vom Vorstand der Bank, der sich dabei sozusagen als Pate für das Projekt sieht. „Gerade auch der Einsatz neuer Technologien war eine zusätzliche Motivation, schließlich wollen wir auch die guten Ideen aus dem Projekt SmartCountrySide in den Musterdörfern mit Schulungen und weiteren Angeboten unterstützen.“
Bei dem Projekt sollen die Möglichkeiten zur Prozessoptimierung getestet werden: Wie weit können die vorhandenen Hausärzte entlastet werden? Aber auch die Nachwuchsförderung steht bei diesem Projekt im Fokus, schließlich unterstreicht der Einsatz modernster Technik die Attraktivität der Region für junge Mediziner. Nicht zu vergessen ist auch die Vorbereitung ganz allgemein auf neue Entwicklungen bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens, wie zum Beispiel elektronische Gesundheitskarten und Rezepte. „Im digitalen Zeitalter und angesichts der wachsenden Akzeptanz von Onlinediensten in der Bevölkerung ist der Zusatznutzen einer internetgestützten Fernbehandlung nicht von der Hand zu weisen“, sagt Caroline Fechner vom Kreis Höxter, die in der Koordinierungsstelle die Fäden für alle Aktivitäten in der Hand hält und als zentrale Ansprechpartnerin auch bei diesem Projekt dient. Genauso wie Dr. Elmar Arens sieht sie diese als unterstützenden Anteil ärztlichen Handelns: „Telemedizinische Methoden in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sollen ärztliches Handeln nicht ersetzen.“